La Paz - Sajama, 26.03.2016


Der Sajama Nationalpark liegt ca. 5 Fahrstunden ...

Bild des Tages:

von La Paz an der chilenischen Grenze. Im Nationalpark befindet sich auch der höchste Berg Bolivien, schneebedeckt werden wir ihn sehen. Der Sajamanationalpark liegt auf ca. 4.200 m Meereshöhe, ist überwiegend steppenartig und sehr trocken, wobei aus den vulkanischen Gestein heiße Quellen den Landstrich mit Wasser versorgt.


Am Ostersamstag werden wir um 8.30 Uhr vom Tourenanbieter an der Teleferico Station in Alto Obrajes abgeholt. Wir sind sogar über pünktlich, von Dina, Lucca und Sarah keine Spur. Hoffentlich haben sie nicht verschlafen! Einsam und alleine stehen wir auf dem Vorplatz der Teleferico.

 

Ein silbernes Büschen kommt angefahren, die Tür geht auf und die drei springen heraus und begrüßen uns. Wau, super Kleinbus. Sie sind direkt von zu Hause abgeholt worden, dann können wir sie ja auch nicht hier sehen. Im Toyota Kleinbus geht es komfortabel zu, vier sitzen hinten, Lucca vorn. Wir hinten haben sogar ein Panoramadach und dürfen sogar selbst entscheiden, ob wir es öffnen wollen. Ungewöhnlicherweise schnallt sich unser Fahrer, wir Tuns ihm nach. Kein Mensch schnallt sich normalerweise hier in Bolivien an.

 

Der Weg geht hoch nach El Alto und dann weiter über Oruro an die chilenische Grenze. Während der Fahrt sickert durch, dass der Fahrer die Tour organisiert. Er weiß von den Versprechungen des Tourenanbieter nicht, dass uns bei den Wanderungen ein Guide leiten soll und wir eine Wanderung durch einen bosque und zu den heißen Quellen gebucht haben. Zum Glück haben wir die Hälfte angezahlt, dadurch fallen die Verhandlungen leichter. Bis zum ersten Tankstopp sichert der Fahrer die Wanderungen mit dem Guide zu.

 

Die Fahrt über das Altiplano ist sehr schön. Links und rechts säumen Quinoa, Hafer und Kartoffelfelder unseren Weg. Je näher wir Oruru kommen, wird die Landschaft steppenartig. Lamas sind in der Gegend scheinbar herrenlos unterwegs. Gelbe Schilder weißen auch darauf hin, dass die Tierchen die Fahrbahn kreuzen.

 

Ich war noch nie in Nordamerika, aber so stelle ich mir die Überlandstrassen dort vor, wie an einer Schnurr gezogen, leicht wellig. Das Überholen der vielen LKWs fällt den Fahrer leicht, er kann ja einige Kilometer weit schauen. Man spürt förmlich, dass diese gut ausgebaute Straße eine Lebensdauer vom nahen Parzifik ist.

 

Irgendwann lange nach Oruro biegen wir in eine unbefestigte, sandige und staubige Straße ein. Der Sajama-Nationalpark beginnt. Links die zwei schneebedeckten Vulkankrater, rechts der höchste Berg Boliviens, genauso schneebedeckt, dazwischen stachliges Steppengras, Lamas, Alpakas, Wikunias und ein Laufvogel, der dem australischen EMU gleich. Ich muss unbedingt im Reiseführer nachschauen, wie der Vogel heißt.

 

Im verlassen wirkenden Sajama angekommen, ein kleines Nest mitten in der Stelle, die eigentlich eine Kulisse für einen Western sein könnte, steigen wir an unserem Hostal aus. Zum Hostal gehören kleine mit Steppengras gedeckte Häuser, eins davon werden wir bewohnen. Anscheinend sind diese Häuser der ursprünglichen Bauweise nach empfunden, mit Lehmsteinen wird ein Gewölbe aufgebaut, hinten und vorne befindet sich ein Dach. Das Gewölbe wird mit dem Gras abgedeckt, das der Wind bzw. der Regen, wenn er dann mal fällt, den Lehm nicht aus wäscht.

 

Gleich nach der Ankunft gibt es ein leckeres Mittagessen, Kartoffelsuppe, Hühnchen frittiert mit Reis und frittierten Papas, als Postre einen Pudding. Die Getränke gehören nicht zum Tourenpreis, wir holen uns eine große Flasche Cocaqina.

 

Nach dem Mittagessen erwartet unser Guide uns zur Wanderung auf einen Aussichtspunkt in ca. 4.600 m Höhe. Der Weg dorthin ist gut sichtbar. Wir stapfen los, die Höhe und die trockene Luft forden ihren Tribut. Motivierend ist der Weg nicht, er ist nämlich kerzengerade und kennt nur eine Richtung, nämlich nach oben. Zum Glück haben wir Wasser dabei.

 

Von oben präsentiert sich der Nationalpark sehr weit. Die Sonne ist schon etwas am untergehen, es wird kühl. Auf dem Weg nach unten begegnet uns ein Mann, er kehrt mit einem Strohbesen die Steine. Wunderlich, wer macht auch das, noch wunderlich er er spricht deutsch. Es ist ein bolivianischer Künstler, der zwei Jahre in Weimar gelebt hat, der eine Video Performance mit seinem Team aufnimmt. Er hat an seiner Hose eine Action-Cam befestigt und sein Team filmt ihn vom Fuße der Anhöhe aus. Ich weiß nicht, ob er sich gefreut hat, dass wir ins seinen Film reingelascht sind.

 

Unten angekommen erwartet uns ein wunderschöner, rotstrahlender Sonnenuntergang, eingerahmt von den Vulkankrater, kalte Temperaturen, ein Glühwein wäre jetzt recht, würde aber nicht zu meinem Kopfweh lassen.

Anscheinend hat der Steppenwind, die Höhe und die Sonne mir zugesetzt. Ich bin aber noch so fit, dass ich nach dem warmen Abendessen noch Binockelkarten mitspielen kann. Danach geht's in die kalte Nacht.

 

Rätsel des Tages:

Wie heißt der höchste Berg Bolivien und wie hoch ist dieser?

Bildergalerie:


Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Petra (Dienstag, 29 März 2016 09:20)

    Dr höchste Berg heißt Sajama und ist 6542m hoch!
    Was habe ich gewonnen?