Sucre - La Paz - Rurrenabaque, Dschungel, 07.04.2016


Der Tag der Kontraste bricht an. Rückblickend stell ich fest, mir ist es schon besser ..

Bild des Tages:

gegangen und ich hätte heute mehr trinken sollen, aber alles der Reihe nach.

Heute ist unser Transfertag, wir fliegen von Sucre nach La Paz, haben dort maximal eine Stunde Aufenthalt bevor der zweite Flug nach Rurrenabaque, ins Tiefland startet.


Um neun müssen wir auf dem Flugplatz von Sucre sein, um zehn geht der Flieger, also heißt es für uns, das letzte Mal, das gute Frühstück im "de su Merced" genießen. Die Jungen, werden sicherlich kein Frühstück bekommen. Wir treffen sie am Flughafen. Am Vorabend haben wir ein Taxi auf halb neun an der Rezeption bestellt und etwas davor, also zeitlich gesprochen, sind wir auch an der Rezeption mit Sack und Pack. Um halb wird die Dame hinterm Tresen nervös, der Fahrer ist noch nicht da. Schnelles telefonieren mit dem Handy, kurz drauf noch einmal, dann steht die Rezeptionistin auch draußen auf der Straße und schaut den Fahrer herbei. Kurz vor dreiviertel kommt unser Sporttaxi, mit Spoiler und allem Schnick und Schnack. Die Rucksäcke passen gerade so in den Kofferraum, auch dieses Sporttaxi fâhrt mit Gas. Der halbe Kofferraum ist mit dem gelben Tank ausgefüllt. Ich sehe dem Fahrer an, ihm ist es peinlich, dass er zu spât ist und gibt Gas. Als ich so im Auto sitze laufen die Gedanken vom letzten Jahr bei mir vorbei. Diesen kleinen Fahrer und diese Sportarmaturem im Fahrzeug kennst du doch?! Klar, das muß der Freund oder der Bruder von der Rezeptionistin sein, er hat uns auch letztes Jahr zum Flughafen gefahren. Flott ist er unterwegs. Kurz vor dem Flughafen fahren wir auf der normalen Innerortsstraße auf ein schwarzes Auto auf. Ich sage noch zu Beatrix, da sitzt doch Floh, Sarah und Dinah. Klar, unser Fahrer zieht halb vorbei, hupt und wir winken wie Schiffbrüchige. Bei der nächsten Gelegenheit überholen wir sie und sind erster am Flughafen.

Unser Fahrer entschuldigt sich noch mal für sein zu spät kommen, ich lache ihn freundlich an und sage ihm, alles ok, wir sind doch sogar vor neun hier angekommen, kein Grund für uns verärgert zu sein. Durch solche Situationen lernt man doch nur gelassener zu werden und zu guter Letzt wir alles gut.

Im Flughafen können wir gleich ein checken. Luca macht das ganz prima und verantwortungsvoll. Jetzt nur noch das Ticket für die Sicherheitsüberprüfung von 11Bs kaufen, es ist wie das Busterminalticket, ohne das kommen wir nicht zum Gate. Bei der Sicherheitskontrolle dann das große Maleur. Ich habe heute noch meinen ganzen kleinen Rucksack nach nicht erlaubten Gegenständen abgesucht. Gefunden habe ich das Desinfektionsgel und die Sonnenmilch. Jetzt am Röntgengerät wird mein Rucksack ein zweites Mal durch geschickt. Oh je, mir fällt jetzt siedend heiß ein, in meinem schwarzen Hüftgurt habe ich das Schweizer Taschenmesser vergessen, shit, ich hole es gleich raus. Flohs Rucksack passiert das gleiche Maleur, auch er hat sein Messer vergessen. Die Leute von der Sicherheitskontrolle sind so lieb, sie geben uns die Messer und bitten uns die Messer ins aufgegebene Gepäck zu stecken. Luca und Sarah gehen nochmal aus dem Sicherheitsbereich heraus und können tatsächlich die Messer in unser Gepäck stecken. Vielen Dank an das Sicherheitspersonal und an Luca und Sarah. Letztes Jahr habe ich mein Hundeabwehrspray im Handgepäck Rucksack vergessen, das fand das Sicherheitspersonal nicht so spaßig, das flog in die Tonne.

Unser Flug vom 2.500 m hochliegendem Sucre zum 4.100 m hoch gelegenen La Paz verläuft in der kleinen Amaszonasmaschine ohne besondere Vorkommnisse, wir bekommen in dem vierzig minütigen Flug sogar ein Getränk. In La Paz angekommen merke ich dann auch die hohe Höhe, die Atmung macht einen Zwischensprung. Wir müssen uns beim Aussteigen beeilen, unser Anschlussflieger fliegt ja gleich los. Auf dem Weg spricht uns eine Frau von Amaszonasmaschine an, der Flug nach Rurrenabaque ist um zwei Stunden verschoben worden, das Wetter ist zu schlecht für den Flug. Ich schau aus dem Fenster, heute morgen in Sucre hatten wir strahlenden Sonnenschein, hier in La Paz Türmen sich die Wolken auf, dort hinten, wo Rurrenabaque liegt, besonders. Mir schwant Böses und es kommt wie es kommt. Um eins wird unser Flieger aufgerufen. Es gibt auch noch kleine Flieger mit Propeller. Mit dem gehts durch die Wolkenfront runter in den Dschungel, oh je, da habe ich letztes Jahr in einem selben Flieger nach Uyuni die Gesichtsfarbe auf grün gewechselt. Heute werde ich die Farbe auf strahlend weiß wechseln. Der Flieger hüpft durch die Wolken, es gibt keine Cockpittüre, ich sehe, wie das Flugzeug Zickzack fliegt. Irgendwann halte ich das nicht mehr aus und mein Körper schaltet mich in einen komatösen Schlaf. Bei der Landung wache ich auf und bin froh in Freiheit zu kommen. Mir ist schlecht und dieser Zustand wird die nächsten drei bis vier Stunden anhalten. Seit meinem Tinitus und den Infusionen macht mein Innenohr solche Kapriolen nicht mehr mit.

Das Hostal Orientel ist unser erstes Ziel, dort werde ich geparkt, Luca und Sarah schauen sichnin der Zwischenzeit die anderen Hostals an. Nach ihrer Entscheidung haben wir es hier ganz gut getroffen, ich lege mich ins Bett, der komatöse Schlaf übermannt mich wieder.

Irgendwann werde ich auch wieder wach, wir buchen unsere vorreservierte Tour, kaufen ein, duschen und gehen Essen. Luca hat im Portal "TripAdvisor" ein Fischretsaurant entdeckt, ein Geheimtipp versteckt in Rurrenabaque. Nach etwas Suchen finden wir es in einer Seitengasse. Alle Essen Pescado al Curry (Fisch aus dem Rio Beni im Bananenblatt geschmort) mit Gemüse. Lecker, lecker, lecker. Der Fisch hat ein tolles Aroma, ist fest und saftig. Das Gemüse ist genau richtig, leicht blachiert und noch bißfest.

Nach beinahe ein ein halb Liter Flüssigkeit geht es meinem Innenohr wieder gut, der Schwindel ist weg. Jetzt noch Umpacken für unsere dreitägige Pampastour mit Kaimanen, Anakondas und Delfinen, dann kann das Einschlafen mit Deckenventilator bei Gefühlten 30 °C auf 410 Höhenmeter beginnen. Gute Nacht.

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