Pampas - Tag 2, 09.04.2016


Die Nacht war so schwül heiß ...

Bild des Tages:

mein Handtuch, das ich mit ins Bett genommen habe, das Kissen und die Matraze ist total feucht. Diese totale Luftfeuchtigkeit lässt dem Körper auch nichts anderes zu, wie schwitzen.


Das Frühstück ist heute schon um 7.30 Uhr gerichtet. Die zwei Frauen in der Küche haben schon schwer gearbeitet, es gibt leckere Panqueque, aus frittierer Brandteig, Brötchen auf der einen Seite angeröstet, frische Bananen, Ananas und Papaya, einfach lecker. Das schöne an unserer Gruppe ist, wir Verhalten uns als eine Gruppe, wir warten bis der letzte da ist, dann reichen wir die Platten herum. Bei den anderen Gruppen wirkt es da etwas dynamischer. Am Ende Räumen wir unseren Tisch komplett ab, dafür bekommen wir den Dank der fleißigen Hände in der Küche, dieses Lachen im Gesicht zeigt, wir haben den Frauen eine Freude gemacht, das finde ich schön.

Als Tagesprogramm steht heute Schlangensuche, die gemeine Würgeanakonda, will Hereime mit uns aufspüren und nach dem Mittagessen und Siesta gehen wir Piranhas angeln. Na denn auf zur Schlangensuche, jeder bekommt Gummistiefel, falls die Anakonda mal zuschnappen will. Hoffentlich weiß sie, wo der Gummistiefel aufhört und beißt nicht oberhalb. Toll manche Gummistiefel haben Löcher, Sarah hat zwei rechte Stiefel, Lucca welche mit Löcher, ich einen weißen und einen schwarzen mit Loch. Auf in den Nahkampf.

Als erste Gruppe von drei sind wir unterwegs, es geht weg vom Fluß ins Überschwemmungsgebiet. Der Motor des Boots stockt hin und wieder, Schilf und anderer Schlunz haben sich um die Schiffsschraube gewickelt, Hereime hebt die Schraube aus dem Wasser und der ganze Schlunz fliegt davon. Irrsinnig Nähe fahren wir an Brutgelegen von Vögeln vorbei, der kleine Vogel mit den langen Beinen und den großen Füßen, länger Schnabel und gelben Flügeln gefällt mit besonders. Mit einem Keckeren verteidigt er sein Nest, mit den großen Füßen läuft er über den instabilen Pflanzenbewuchs auf der Wasseroberfläche. Das schwarze Wasser und die schwimmende Pflanzendecke wirkt wie eine Einheit, die Bugwelle schiebt das Wasser wie eine zähe Flüssigkeit zum Pflanzenbewuchs, als hebt und senkt sich leicht. Das erinnert mich an die Augsburger Puppenkiste, dort wurde das Wasser mit einer Plastikplane imitiert.

Wo leben Schlangen, das ist hier die Frage. Hereime steuert auf Höhe Bäume zu, es ist eine Erhebung aus dem Überschwemmungsgebiet, eine kleine Insel, mit Palmen. Mit gespannter Aufmerksamkeit verlassen wir das Boot. Mit das Wasser kommt in den Gummistiefel, komisches Gefühl am Fuß. Wie in einer Perlenkette aufgereiht folgen wir Hereime. Mit seiner Machete durchsucht er die Baumstümpfe und hohlen Bäume. Nada, keine Schlangen, schade! Hereime schlägt vor zu einer anderen Insel zu fahren, klar doch, wir sind dabei! Leider haben wir auf der zweiten auch kein Glück, die Schlangen haben sich anscheinend verkrümelt und haben keine Lust, wir sind ja nicht die einzigen, die in der Woche hier vorbeikommen, sich ständig stören zu lassen. Also treten wir den Rückweg zum Mittagessen an. Aras fliegen über uns, zeigen uns den Weg.

Wie schon beim Frühstück, die Frauen aus der Küche zaubern ein abwechslungsreiches leckeres Mittagessen auf den Tisch, leider mache ich davon nur ein Gedankenbild. Die anschließende Siesta nehmen wir alle gerne an, der Schlaf in der Nacht ist aufgebraucht, die Müdigkeit enorm, schwitzend liegen wir ohne Moskitonetz im Bett, die Biester sind nur nachtaktiv, bis auf wenige Ausnahmen.

Nachmittags gehts dann raus zum Fischen, jeder hat sein weißes Hemd an, wie in Uniform präsentieren wir uns. Piranhas halten sich in schattigen Flußabschnitten auf, also rein in das dicht bewachsene Überschwemmungsgebiet. Angelschnürre mit Pollofleischwürfel als Köter bestücken und rein damit. Die ersten Wurf versuche mancher Angelteilnehmer landen im Pflanzenbewuchs. Mit waghalsigen Manövern werden die Angelhaken geborgen. Die Haken, die sich besonders verhettert haben, befreit Hereime persönlich. Mutig zieht er das T-Shirt vom Oberkörper und hüpft in das piranhasverseuchte Wasser. Am Ende zappeln vier gefährliche Piranhas an unseren Angelschnürre. Die gibt es als zusätzliches Abendessen. In der Dämmerung gehts zurück zur Lodge, Abendessen, Bier und einen phänomenalen Blick zum Sternenhimmel, mit ausgeprägter Milchstraße, lässt uns den schönen Tag mit vielen Impressionen ausklingen.

 

Rätsel des Tages:

Wie hoch steht das Wasser im Überschwemmungsgebiet des Rio Benis?

Bildergalerie:


Kommentare: 0 (Diskussion geschlossen)
    Es sind noch keine Einträge vorhanden.